Skigeschichte: Dem SC Oberstaufen in die Chronik geschaut

Vor ziemlich genau 90 Jahren war Oberstaufen Mittelpunkt der II.Olympischen Winterspiele von St.Moritz. Nachdem der Skiclub Oberstaufen im Jahre 1908 gegründet wurde, stand bei den Staufnern damals schon das Skifahren und vor allem das Skispringen im Vordergrund. Nachdem die Verantwortlichen unter dem damaligen 1.Vorstand Gebhard Kirchmann, der seinerzeit auch als „Skivater Kirchmann“ weit über die Grenzen hinaus bekannt gewesen war, gleich nach der Gründung mit dem Schanzenbau (Klein-,Jugend-und Großschanzen) begonnen hatten, legten diese auch  Loipenspuren und gut zu befahrene Pisten für die Aktiven und Gäste fest. Recht bald entwickelte sich der Ort Oberstaufen zu einem Stützpunkt für Skispringer und Skiläufer. Nachdem 1919 auf Grund einer Verbandstagung des Allgäuer Skiverband (ASV) beschlossen wurde, hier im Allgäu eine Großschanze zu bauen, um – Chronikzitat …. „Freunde, Skispringer und Skiläufer ins Allgäu zu holen“, hatte der SC Oberstaufen die besten Pläne eingereicht, sodass die gegründete Schanzenkommission, den Staufnern den Zuschlag für einen Schanzenbau gab. Die Schanze erhielt dann den Namen „Allgäu Schanze“ und wurde in Hinterstaufen (nähe heutigem Hündle-Skigebiet) gebaut. Mit einer Aufsprunglänge von 62 Meter galt sie damals als größte Sprungschanze Deutschlands. Bereits 1921 fanden dann schon die „Deutschen Nordischen Meisterschaften“ in Oberstaufen statt. Danach beschloss der ASV alljährlich, Sprung-und Kampfrichterkurse abzuhalten sowie regelmäßige offene Verbandspringen durchzuführen.

Nachdem 1927 nochmal im Auslauf eine Änderung vorgenommen wurde, beschloss der Deutsche Skiverband (DSV) dann, mit seiner Olympiamannschaft sich sechs Wochen lang in Oberstaufen für die Olympischen Winterspiele in St.Moritz vorzubereiten. Dies war ein Verdienst von Gebhard Kirchmann, der dafür den ersten und neu geschaffenen DSV-Ehrenbrief erhielt. Den Abschluss der Olympiavorbereitung bildete dann ein offenes Verbandsspringen auf der „Allgäu Schanze“ mit der offiziellen Deutschen Olympiamannschaft, welches von Fidel Wagner (SC Oberstaufen) gewonnen wurde. Danach reiste die Mannschaft gut vorbereitet nach St.Moritz ab.

 Nach einem sechswöchigen Vorbereitungslehrgang in Oberstaufen, präsentiert sich im Januar 1928 (noch kurz vor Abreise zu den „II.Olympischen Winterspielen“ in St.Moritz/Schweiz), die Deutsche Olympiamannschaft mit dem SCO-Vorstand Gebhard Kirchmann (rechts).